„Sachsen muss aufnehmen“
Was das bedeutet
und was wir wollen
Aufnahme bedeutet:
Menschen die aus anderen Ländern fliehen
dürfen in Deutschland bleiben
Wir wollen:
Sachsen muss Aufnahme besser machen.
Genau gesagt wollen wir:
1. Neue Aufnahme-Programme
Es soll neue Aufnahme-Programme geben in Sachsen.
Und die aufgenommenen Menschen
sollen auch arbeiten dürfen.
Erklärung:
Geflüchtete Menschen werden auf die Bundesländer verteilt.
Große und reiche Bundesländer
nehmen mehr Geflüchtete auf.
Und manchmal dürfen Geflüchtete ihre Familien nachholen.
Die Bundesländer können auch sagen:
Wir nehmen noch mehr Geflüchtete auf.
Das heißt dann Aufnahme-Programm.
Dabei können die Länder sagen:
● Wir nehmen Menschen aus einem bestimmten Land auf.
Zum Beispiel weil da Krieg ist.
● Wir nehmen Menschen auf
die wegen etwas bestimmtes Fliehen mussten.
Zum Beispiel: Schwule Menschen.
Diese Aufnahmen machen vieles Leichter.
Weil man da weniger Papiere braucht.
Wissenschaftler sagen:
Um gut in einem Land zu leben
muss man da arbeiten dürfen.
Wer eigenes Geld verdient
braucht weniger Geld vom Staat.
Geflüchtete dürfen normal arbeiten
wenn sie dafür ein Papier haben.
Das kann aber Jahre dauern.
Solange dürfen sie nicht arbeiten.
Wir finden das schlecht.
2. Mehr Menschen sollen sicher nach Deutschland
können
Nach Deutschland zu fliehen ist gefährlich.
Für manche Menschen sehr gefährlich.
Zum Beispiel:
● Kinder
● Menschen mit Behinderung
Deshalb dürfen manche Menschen hierher fliegen
statt heimlich zu kommen.
Das heißt auf Englisch resettlement.
Sachsen hat gesagt:
Wir nehmen 150 Menschen auf.
Wir wollen: Es sollen mehr sein.
3. Städte sollen aufnehmen dürfen
egal was das Land dazu sagt
Jedes Bundesland nimmt geflüchtet Menschen auf.
Manche Städte wollen mehr Menschen aufnehmen.
Aber sie dürfen nicht.
Dazu muss man ein Gesetz ändern.
Das kann Sachsen nicht selbst tun.
Aber Sachsen kann sich für diese Änderung einsetzen.
Das wollen wir.
4. Sachsen soll Menschen aufnehmen
die in Europa warten.
Viele Menschen fliehen nach Europa
dürfen aber nicht weiter·reisen.
Sie kommen in Zelt·lager.
Da sterben jeden Tag Menschen.
Wir wollen:
Diese Menschen sollen nach Sachsen kommen.
Erklärung:
Solche Lager sind in:
● Griechenland
● Bosnien
● Belarus
● Serbien
Dort gibt es nicht genug Wasser.
Und nicht genug Essen.
Und oft ist alles schmutzig.
Diese Lager sind wie Gefängnisse.
Die Menschen dürfen nicht raus.
Oft warten sie da viele Jahre.
Oft leben geflüchtete Menschen
mit denen zusammen
vor denen sie fliehen mussten.
Die Polizei verprügelt oft Menschen.
Kinder und Menschen mit Behinderung
können sich nicht verstecken.
Viele machen Selbstmord.
Deshalb sollen die Menschen
lieber nach Deutschland kommen.
5. Sachsen soll verlangen
dass Familien leichter zusammen Leben dürfen.
Wir wollen:
Wer in Deutschland bleiben darf
soll auch seine Familie hierher·holen dürfen.
Auch die Brüder und Schwester.
Das kann Sachsen nicht allein entscheiden.
Aber Sachsen kann sich dafür einsetzen.
Erklärung:
Familien-Nachzug ist kompliziert.
Es gibt viele Gesetze dazu.
Zum Beispiel:
Man braucht viele Papiere.
Um zu beweisen:
Man ist eine Familie.
Aber oft flieht man ohne Papiere.
Das Gesetz sagt:
Dann muss Deutschland diese
Papiere machen.
Und oft gibt es niemanden
der die Papiere machen kann.
Weil es keine Botschaft (Behörde) dafür gibt.
Dann müssen die Menschen erst in ein anderes Land
um Papiere zu bekommen.
Das ist teuer und gefährlich.
Und oft weiß man nicht:
Wer darf überhaupt als Familie hierher·kommen?
Wer Flüchtling ist
und keine Papiere hat
der hat es schwer.
Da dürfen nur 1000 Menschen im
Monat nachkommen.
Das ist sehr wenig.
Oft kommen aber viel weniger.
Die Behörden sollen die 1000
Plätze ausnutzen.
Und öfters ja sagen.
Und Geschwister dürfen nicht nachkommen.
Und wer die falschen Papiere hat
darf niemanden herkommen lassen.
Das alles könnte man ändern.
Mit neuen Gesetzen.
6. Sachsen soll verlangen
dass Geflüchtete
in Wohnungen leben dürfen.
Wir wollen:
Geflüchtete Menschen sollen normal leben.
In einer normalen Wohnung.
In Sachsen.
Und ganz Deutschland.
Und ganz Europa.
Erklärung:
Geflüchtete müssen oft in Lagern leben.
Oder Sammel·unterkünften.
Das sind Häuser
wo viele hundert Menschen zusammen·leben.
Das fühlt sich an wie ein Gefängnis.
Und weil alle dort aus anderen Ländern kommen
spricht dort niemand Deutsch.
So lernen Geflüchtete auch kein Deutsch.
Und können deshalb schwer Arbeit finden.
Es gibt ein Gesetz das sagt:
Wo müssen Geflüchtete leben.
Das Gesetz heißt: Königssteiner Schlüssel.
Das Gesetz sagt:
Zuerst leben Geflüchtete in Sammel·unterkünften.
Für höchstens eineinhalb Jahre.
Danach ziehen Geflüchtete in Gruppen-Wohnungen um.
In all dieser Zeit darf der Geflüchtete
viele Dinge nicht tun.
Zum Beispiel:
● Sich nicht aussuchen wo er wohnt.
● Nicht normal zum Arzt gehen.
● Nicht normal arbeiten und Geld verdienen.
● Nicht in einer anderen Stadt leben.
Geflüchtete bekommen aber Essen und Trinken und Kleidung.
Und sie sollen Beratung bekommen.
Aber es gibt immer zu wenige Berater.
Der Flüchtlings·rat von Hessen schrieb 2017:
Die Flüchtlings·häuser sind zu groß.
Da leben zu viele Menschen.
Und es gibt zu wenig Zimmer
wo man sich unterhalten kann.
Am besten wäre
wenn nur 50 Menschen in den Häusern leben.
Und nicht viele Hundert.
Der Flüchtlings·rat will:
Flüchtlinge sollen mehr Platz haben.
Und Geflüchtete sollen mit den Nachbarn reden können.
Das geht nicht
wenn das Flüchtlings·heim
im Industrie·gebiet steht.
7. Sachsen soll Menschen richtig in Deutschland bleiben lassen
Oft bekommen Geflüchtete nur ein Papier auf dem steht:
Sie dürfen für kurze Zeit bleiben.
Sachsen soll den Behörden sagen:
Gebt den Geflüchteten bessere Papiere!
Damit die Menschen normal leben können.
Erklärung:
Nicht alles steht genau im Gesetz.
Die Behörden dürfen viel entscheiden.
Oft sagen die Behörden:
Der Geflüchtete muss irgendwann
zurück.
Aber jetzt noch nicht.
Aber vielleicht nächsten Monat.
Deshalb haben viele Geflüchtete immer Angst.
8. Flucht darf nicht behandelt werden wie eine Straftat
Oft tut man so
als wäre Flucht eine Straftat.
Man steckt Geflüchtete in Lager
und stellt sie vor Gericht.
Oft bestraft man auch Menschen
die Geflüchteten helfen.
Zum Beispiel:
Manche Menschen fliehen in
Booten.
Wenn die Boote sinken
ertrinken viele Geflüchtete.
Wer Geflüchtete vor dem Ertrinken rettet
wird manchmal bestraft.
Das darf nicht sein.
Erklärung zur sicheren Flucht:
Im Gesetz steht:
Wer in Gefahr ist darf fliehen.
Und wer in einem Land ist
darf darum bitten
da·zu·bleiben.
Das Problem ist:
Geflüchtete möchten darum bitten
in Europa zu bleiben.
Aber dafür müssen sie schon in Europa sein.
Aber Europa macht seine Grenzen zu.
Mit Militär und Stachel·draht.
So kommen die Menschen gar nicht nach Europa.
Viele kommen in Zelt·lager vor Europa.
Und viele sterben auf dem Weg.
Nach Europa zu kommen muss erlaubt sein.
Und es muss sicher sein.
Das geht so:
Menschen dürfen zur deutschen Botschaft gehen.
Das sind deutsche Behörden in anderen Ländern.
Dort dürfen sie sagen:
Ich will nach Deutschland fliehen.
Dann kann man das erlauben.
Und die Menschen dürfen dann
mit dem Flugzeug kommen.
Erklärung zum Retten von Geflüchteten:
Viele Menschen fliehen mit dem Boot.
Im Mittelmeer zwischen Afrika und Europa.
Das ist die gefährlichste Meer-Strecke der Welt.
Zum Beispiel im Jahr 2019:
Da ist jeder 300. Mensch gestorben
der im Mittelmeer fliehen wollte.
Im Gesetz steht:
Jedes Schiff muss Menschen vor dem Ertrinken retten.
Trotzdem bestraft man Schiffs-Kapitäne
die Geflüchtete retten.
Das macht auch Sachsen.
Die Mitarbeiter vom Rettungs·schiff·verein “Mission Lifeline”
mussten zum Gericht gehen.
Im Februar 2022.
9. Sachsen soll sichere Flucht·wege machen
Sachsen soll sich einsetzen dafür:
● Dass es sichere Flucht·wege gibt.
● Dass es mehr Rettungs·schiffe gibt.
Erklärung:
Leipzig und Dresden helfen See·not·rettern.
Sachsen aber nicht.
Sachsen sollte nicht versuchen
See·not·retter zu bestrafen.
Sachsen soll lieber versuchen
Menschen·leben zu retten.
Sachsen könnte geflüchtete Menschen aufnehmen.
Mit einem sächsischen Landes·aufnahme·programm.
WIR WOLLEN:
10. Sachsen soll nicht auf Europa warten
sondern selbst Menschen retten.